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Freie Presse, 11.09.2002
Premiere: Didgeridoo in der Klangscheune
Hermsgrün. Was verbindet die australischen Aborigines
und Vogtländer? Blasmusik. Zum ersten Mal erklang am Sonntagabend
in der Klangscheune Hermsgrün ein Didgeridoo, das Instrument
der australischen Ureinwohner. Organisiert von der Vogtländischen
Kunst-Sozietät, gab Oliver Winthoc Möhwald ein geradezu
euphorisch aufgenommenes Konzert, auch dank des ihn begleitenden,
hervorragenden Percussionisten Dieter Serfas. Möhwald, ein
gebürtiger Bayer, hat seit einigen Jahren dieses ungewöhnliche,
rohrähnliche Instrument für sich entdeckt.
Das Didgeridoo lediglich Musikinstrument nennen zu wollen, das
reicht vielleicht nicht aus, denn die Aborigines drücken damit
auch ihr Verhältnis zur Natur und den Göttern aus. Als
wenn Grashalme sich leise im Wind wiegen, als wenn Wolken sich drohend
am Himmel zusammenschieben, als wenn ein reißender Strom einen
Fels im Urwald hinunterstürzt - dies alles war zu hören,
ohne dass es durch viele Worte näher erklärt werden musste.
Diese Vielfalt an Tönen und ihren Nuancen ist nur möglich,
wenn durch die entsprechende Blastechnik die Luft im enormen Resonanzraum
des Didgeridoo zum Schwingen gebracht wird.
Möhwald hat es am Sonntag geschafft, den Ohren der Anwesenden
die Kultur der Aborigines ein wenig näher zu bringen. (eso)
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