Verstärkerrohr zum Seelenstreicheln

Oli Winthoc, einer der bekanntesten Didgeridoo-Spieler Deutschlands arbeitet und lebt im oberen Vogtland.

Bad Elster. - Wer die Klänge des ungewöhnlichen Blasinstrumentes hört, glaubt sich in eine andere Welt versetzt - fernab von Hektik, Stress und Alltagsgetöse. Oliver Winthoc Möhwald beherrscht das Didgeridoo inzwischen so gut, dass er damit in Konzerten auftritt, Workshops anbietet und eigene CDs herausbringt. Oli Winthoc, wie ihn seine Freunde nennen, stammt ursprünglich aus dem Herzen Bayerns und ist im Raum Erding/Landshut aufgewachsen. Nach dem Abitur und einem abgebrochenen Studium der Philologie und Philosophie reiste er viele Monate durch Lateinamerika und in andere Teile der Welt. Zwischendurch verdiente er sein Brot als mobiler Obst-und Gemüsehändler. Nachdem er die heilende Wirkung der Musik erkannt und an sich selbst erfahren hatte, begann er mit der Ausbildung zum staatlich anerkannten Heilmasseur, Heilbademeister und zum diplomierten Aquatic Bodyworker (Wassertherapeut).

In Bad Elster hat er seit einigen Monaten einen neuen Wirkungskreis gefunden. Die Landschaft und die Menschen hier haben es ihm sofort angetan. Wer sich mit ihm auf eine Klangreise begibt, kann den Klängen des Didgeridoo lauschen. Der Name Winthoc steht für einen Wendepunkt im Leben des jungen Mannes. Auf dem Weg zu sich selbst, während eines Aufenthaltes auf einem Kraftplatz in der Natur, fernab der Zivilisation, hatte er eine Vision, die zu einem Wendepunkt in seinem Leben führte. Damals ersetzte er seinen zweiten Namen durch Winthoc, das für ihn soviel wie Wind und Klang bedeutet und beschloss, mit dem Didgeridoo zu den Menschen zu gehen. Seitdem versucht er, sein musikalisches Hobby mit dem Beruf zu verbinden. Das Didgeridoo ist vermutlich das älteste Musikinstrument überhaupt und stammt von den Aborigines aus dem Norden Australiens. Dort wird es aus bis zu 2,5 Meter langen Eukalyptusstämmen hergestellt, die von Termitenstämmen ausgehöhlt wurden. Inzwischen gibt es auch andere Varianten der Herstellung. "Jeder kann das Spielen dieses spannenden Instrumentes lernen. Das, wofür ich eineinhalb Jahre gebraucht habe, ist an einem Wochenende zu schaffen", erzählt Oli. Auf einem Grundton aufbauend sind bis zu vier Klangqualitäten gleichzeitig möglich. Das Blasinstrument ist rhythmisch und perkussiv, aber auch melodisch. Manche bezeichnen es als eine Mischung zwischen Horn und Trompete. Wichtig ist vor allem die Atmung. "Mit wenig Luft viel Druck erzeugen, das ist die eigentliche Kunst", so der Meister. "Eigentlich ist das Rohr nur der Verstärker und der Körper das eigentliche Instrument." Bisher sind drei CDs ("Naturzauber") von Oliver Winthoc erschienen. Die erste wurde in Finnland aufgenommen. Anlässlich des Weltfriedenstages 2000 erschien eine Benefiz-CD für die Unesco. Die Uraufführung der eingespielten Titel erfolgte in der Münchner Philharmonie. Auf der dritten CD unternimmt der Hobbymusiker gemeinsam mit seinem Freund Didschai Oggi und anderen Musikern eine Klangreise. Sie trägt den Titel "Ois is OM" und ist seit Ende Februar im Handel erhältlich. Neben Didgeridoo und Obertongesang sind Maultrommel, Bambusflöte, Djembe und kleine Perkussionsinstrumente zu hören. Wenn es die Zeit erlaubt, begibt sich Oliver Winthoc in die Natur. Gerne nimmt er an so genannten T.I.N.G's. (Treffen In Natürlicher Gemeinschaft) teil. Auch internationale Begegnungen, bei denen sich verschiedene Kulturen treffen und zusammen Musik machen, sind ihm wichtig. Mit dem Didgeridoo trat der Künstler schon in vielen Kirchen und anderen geeigneten Räumen, aber auch in freier Natur auf. Dabei versucht er immer wieder Neues. Selbst vor musikalischen Zwiegesprächen mit einer Orgel schreckt Oliver Winthoc nicht zurück. In einer Kirche in Norddeutschland fand ein gemeinsames Konzert vor begeisterten Zuhörern statt, bei dem sogar ein Präludium von Bach erklang.

SERVICE:

Die CD "Ois is OM" erschien bei Otter Records LC 10396, Informationen zu Didgeridoo-Workshops und anderen Projekten gibt es unter 0171/3740313. Per E-Mail ist Oliver Winthoc unter oli.winthoc@web.de zu erreichen. Die eigene Homepage unter www.didgeridoo-kurse.de wird demnächst freigeschalten.

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